"KBV - Keine besonderen Vorkommnisse" - ab nächster Woche bei TVNow

von Sebastian Siepmann
17.02.2021 | 22:47 Uhr
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Es ist dunkel. Es ist Nacht. Am Straßenrand steht einsam ein alter BMW. Darin zwei Kommissare in zivil. Eine Stimme aus dem Off: "In einer Welt voller schwerer Jungs und leichter Mädchen gibt es zwei Individuen, die sich dem Elend entgegenstellen." So geht Popcorn-Kino. So kennt man es. In der neuen TVNow-Serie "KBV – Keine besonderen Vorkommnisse" ist es anders. Denn hier ist der Name nicht nur Programm, die Serie wird sogar als "TVNows langweiligste Serie" überhaupt angekündigt.

Die neue TVNow Cop Comedy läuft ab dem 25. Februar im Premium Angebot des Streamingdienstes der RTL Mediengruppe. Die Serie zeigt dabei drei Pärchen, die nichts tun als über ihre Vergangenheit und Zukunft zu philosophieren. Im Auto die Kommissare Gilles (Jürgen Vogel) und Samuel (Serkan Kaya), in der Leitstelle der Polizei Carola (Annette Frier) und Danni (Meike Jüttendonk) und im Lagerhaus Bernhard (Rocko Schamoni) und Maurizio (Denis Moschitto).

Es ist tatsächlich Nacht, in einem alten BMW sitzen tatsächlich zwei Kommissare. Sie observieren ein altes Hafengebäude in Hamburg. Das ist ihr Setting. Begleitet werden sie über Funk von zwei Kolleginnen in der Leitstelle. Nichts passiert. Man tauscht private Anekdoten aus, die anzüglich bis seltsam sind. Es geht um Nacktbaden in der Elbe, die Gewohnheiten des pubertierenden Sohnes in Zusammenhang mit dem Computer der Mutter oder dem Verhalten betrunkener Männer in der Nacht.

Die „Langeweile“ wird durchbrochen durch häufige, flache Gags. Hin und wieder muss man tatsächlich lachen. Ein Großteil der Serie ist improvisiert, richtet sich jedoch nach dem Drehbuch. Das macht die Pointen lebhafter, denn mit Drehbuch hätten diese sicherlich nicht funktioniert.

"KBV – Keine besonderen Vorkommnisse" ist tatsächlich langweilig. So langweilig, dass bereits eine zweite Staffel der gepflegten Langeweile bestellt wurde. Aber gerade diese Langeweile macht es aus. Die Improvisation der Schauspieler hat Biss. Die Langeweile hat System. Wenn es mehr Handlung geben würde, kämen die Witze der Schauspieler nicht so rüber, wie sie es tun. Für eine Binge-Watching Session ist "KBV – Keine besonderen Vorkommnisse" nicht geeignet. Dafür langweilt man sich auch vor dem Fernseher zu sehr. Abwechslung zu bekannten Formaten ist jedoch allemal gegeben.


Im Interview stehen uns Hauptdarsteller Jürgen Vogel und Serkan Kaya Rede und Antwort zu "KBV - Keine besonderen Vorkommnisse".


Herr Vogel, was erwartet die TVNOW-User bei der Serie "KBV – Keine besonderen Vorkommnisse"?
Ich habe mich schon beim Lesen der Drehbücher kaputtgelacht, es sind wirklich sehr gut geschriebene Bücher. Wir haben es tatsächlich geschafft, alles umzusetzen. Kurzum: Es wird ein riesiger Spaß für die Zuschauer.

Zwei Männer sitzen in einem Auto und reden. "KBV" überrascht durch seine Einfachheit. Richtige Langeweile kommt trotzdem nicht auf, warum eigentlich?
Weil wir die tollsten Protagonisten sind. Zwei der attraktivsten Männer Deutschlands wurden besetzt. In dieser Serie geht es um unser wahnsinnig gutaussehendes Aussehen. Ein Augenschmaus für Frau und Mann. [lacht laut]

Politisch inkorrekte Dialoge und jede Menge skurrile Anekdoten geben die zwei Kommissare Gilles und Samuel zum Besten: Mussten Sie nicht manchmal selbst losprusten und konnten sich kaum das Lachen, ob dieser Absurdität verkneifen?
Das kam natürlich vor, aber hielt sich doch in Grenzen, weil wir wussten, dass wir viel Pensum zu erledigen hatten und schnell weitermachen mussten. Es gibt sicher den einen oder anderen Outtake, obwohl die ganze Serie ein Outtake ist! [lacht laut]

Für Sie ist Improvisation kein Neuland. Sie haben drei Jahre als Hauptmieter in der "Schillerstraße" improvisiert. Wie genau lief das bei "KBV"?
Wir haben uns schon sehr an die Drehbücher gehalten, um uns dann bei den Takes komplett davon entfernen zu können. Es gab aber immer noch eine "Improvisationsvariante", die wir gedreht haben. Welche das sind bzw. genommen wurden, verrate ich nicht. [grinst]

Was bedeutet für Sie Langeweile und was machen Sie dagegen? Muss man überhaupt etwas dagegen tun?
Langeweile ist ein Nährboden für die Kreativität. Ich liebe es.

Wie haben Sie die Zusammenarbeit mit Ihren Schauspielerkollegen Serkan Kaya erlebt?
Grandios, ich liebe diesen Mann!


Herr Kaya, inwiefern kam Ihr Improvisationstalent bei den skurrilen Dialogen bei "KBV" zum Tragen?
Ich habe an sich keine Talente. So überhaupt, für gar nichts. Ich glaube, die haben einfach jemanden gebraucht, der neben Jürgen Vogel nicht zu gut aussieht. [lacht] Abgesehen davon, war es uns sehr wichtig, bei all den gut geschriebenen Szenen, noch eine Prise Vogel/ Kaya-Wahnsinn mit einfließen zu lassen.

Die Rollenkostüme erinnern ja eher an vergangene Zeiten…
Bei der gesamten Produktionsästhetik haben wir uns von den alten Cop-Serien wie "Starsky & Hutch" oder "CHiPs" inspirieren lassen. Es war eine große Freude den gesamten Drehzeitraum meinen eigenen Schnurrbart tragen zu dürfen. Meine Kinder haben es gehasst. Meine Frau geliebt. Jetzt muss ich mich nur noch entscheiden, was mir wichtiger ist.

Die meiste Zeit am Set haben Sie mit Jürgen Vogel nah beieinander im Auto verbracht. Wie haben Sie die Zusammenarbeit mit dem Kollegen erlebt?
Jürgen Vogel ist seit Jahren einer der besten, gutaussehendsten, nettesten und wohlduftendsten Schauspieler der Welt. Wirklich! Das hat er mir neulich erst selber gesagt. So wie in der Rolle des "Gilles" hat man Jürgen Vogel wirklich und wahrhaftig noch nie gesehen.

Welche lustige Anekdote vom Set können Sie uns nicht vorenthalten? "Lustige Anekdoten" impliziert, dass wir bei der Arbeit Spaß hatten. Es war aber, wie die Serie, sehr langweilig. Besonders nervig waren die Momente, in denen wir die Arbeit unterbrechen mussten, weil wir aufgrund der improvisierten Dialoge so lachen mussten.

Lockdown-Zeit heißt für viele Menschen auch Langeweile schieben. Wie schlagen Sie die Zeit tot, wenn Sie mal wirklich gar nichts zu tun haben?

Nachdem meine Frau und ich diese Frage gelesen haben, mussten wir erstmal eine halbe Stunde lachen. Vielen Dank dafür! Wir haben drei Söhne im Alter von drei, vier und elf Jahren.

Streamen Sie eigentlich Filme und Serien? Wenn ja, was schauen Sie sich dann am liebsten an?

Abgesehen von den richtungsweisenden Serien wie "KBV" oder "Andere Eltern", habe ich gerade die fantastische Serie "Undone" gesehen. Aber auch "Sound of Metal" ist ein großartiger Film mit tollen Schauspielern. So viele tolle Filme und Serien. Grundsätzlich kann ich sagen: alles außer "Paw Patrol"


"KBV – Keine besonderen Vorkommnisse" ist eine Produktion von Warner Bros. International Television Production Deutschland in Zusammenarbeit mit eitelsonnenschein. Regie führte der mehrfach für den Grimme-Preis nominierte Lutz Heineking, jr. ("Das Institut", "Andere Eltern"), der auch als Creative Producer fungiert. Johannes Boss ("Jerks", "Er ist wieder da"), Mark Werner ("Mein Leben & Ich", "Beste Schwestern"), Marko Lucht ("Ritas Welt", "Der Lehrer") und Lutz Heineking, jr. haben die Drehbücher nach einem Original von Trent O’Donnell verfasst. Produzenten sind Verena Monssen und Bernd von Fehrn. Die TVNOW-Produktion ist eine Adaption der australischen Serie "No Activity".

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