Die Academy Awards werden in diesem Jahr am 25. April verliehen. Viel später als üblich. Der Grund dafür ist – wie so oft in diesem Jahr – die Corona-Pandemie. Doch wer steckt eigentlich hinter der so oft genannten "Academy"? Und warum heißt der Goldjunge eigentlich "Oscar"? Eine kurze Geschichte der Oscars.
Die Academy
Gegründet wurde die „Academy of Motion Picture Arts and Science (A.M.P.A.S.) am 4. Mai 1927 mit 36 Mitgliedern, darunter etwa zwei der vier Warner Brüder, die im Jahr 1923 die „Warner Brothers Pictures, Inc.“ gegründet haben, die heutige „Warner Bros.“. Auch Louis Burt Mayer, damaliger Chef des Studios „Metro-Goldwyn-Mayer“ gehörte dazu, und brachte die Idee zur Gründung der Academy auf. Die als gemeinnützig gegründete Organisation hat sich zum Ziel gesetzt, für den Fortschritt in der Filmwirtschaft einzutreten.
Mitglieder der "Academy" sind Filmschaffende aus allen Bereichen, also Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Techniker, Kostümbildner und viele mehr. Nur auf Einladung der Academy selbst, ist es möglich Mitglied zu werden. Dazu muss das potenzielle Mitglied besondere Verdienste für die Branche errungen haben oder für einen der Goldjungs nominiert worden sein. Mitglieder der Academy aus Deutschland gibt es derzeit 21, darunter Fatih Akin, Diane Kruger, Nastassja Kinski und Daniel Brühl. Auch der Österreicher Christoph Waltz ist neben sechs seiner Landsleute Mitglied. Die letzte veröffentlichte Zahl der Mitglieder belief sich auf über 9.900. Nur diese sind für die Oscars stimmberechtigt.

Die Academy Awards
Kurz nach der Gründung der "Academy of Motion Picture Arts and Science" wurde eine Möglichkeit gesucht, um herausragende Leistungen in der Filmbranche zu honorieren. Viele Meetings der neu gegründeten Academy später, kam der MGM Art Director Cedric Gibbons auf die Idee einer Trophäe in Form eines Ritters. Er designte den Preis mit einem Schwert in der Hand und vor einer Filmrolle mit fünf Speichen, die für die fünf Bereiche der Academy standen – also Schauspieler, Regisseure, Produzenten, Techniker und Autoren. Im November 1927 wurde der Award zum ersten Mal auf dem Cover des Academy-eigenen Magazins abgedruckt. Im folgenden Jahr wurde ein Bildhauer aus Los Angeles mit dem Anfertigen des Awards beauftragt. Einige Entwürfe später rückte die Filmrolle unter den Ritter und die heute bekannte Version war fertig.
Zum ersten Mal verliehen wurde die neu erstellte Trophäe am 16. Mai 1929 bei den ersten Academy Awards im Hollywood Roosevelt Hotel, direkt am Hollywood Boulevard. Der erste Beste Film war "Flügel aus Stahl". Seit der ersten Verleihung wurde bislang mehr als 3000 der Statuen verliehen. Diese werden jeden Januar in einer New Yorker Manufaktur aus Bronze handgefertigt und mit einem 24-Karat Finish versehen. Das Design wurde seit jeher nicht geändert, einzig und allein die Größe wurde im Jahr 1945 angepasst. Kurz zuvor wurde auch das Material geändert. Aufgrund der Materialknappheit während des zweiten Weltkriegs, wurde Bronze durch eine Zinn-Legierung ersetzt. Nach dem Ende des Krieges und der Verfügbarkeit von Metallen, wurden die leichten Versionen durch "echte" Oscars ersetzt.
Warum die Academy Awards, wie sie offiziell heißen, viel bekannter unter dem Namen "Oscar" sind, weiß auch die Academy selbst nicht wirklich. Eine bekannte Geschichte, die auch die Academy verbreitet ist, dass die Bibliothekarin und spätere Geschäftsführerin der Academy, Margaret Herrick, die Aussage tätigte, dass der Goldjunge ihrem Onkel "Oscar" ähnlich sehe. So begannen Mitarbeiter auch den Award so zu nennen. Bei der sechsten Verleihung der Preise wurden diese durch den Kolumnisten Sidney Skolsky auch als Oscars bezeichnet, als er über die erste Auszeichnung von Katharine Hepburn als Beste Schauspielerin berichtete. Bis ins Jahr 1939 nutzte die Academy selbst den Namen nach außen hin nicht. Erst dann nannte sie den Preis "Oscars".
Wie viele der beliebten Preise die Academy in diesem Jahr verleihen muss, weiß sie auch erst sobald die Umschläge geöffnet sind. In gewissen Kategorien gibt es Beschränkungen, sodass es nicht mehr als zwei Awards für einen Film gibt. In anderen Kategorien sieht es da jedoch ganz anders aus. Wie auch immer, die 1929 entworfenen Oscars sind noch heute, fast 100 Jahre später, die wertvollste Auszeichnung für Kreative der Filmbranche. Bereits heute Mittag werden viele Filmschaffende gespannt nach Los Angeles schauen, wo Priyanka Chopra-Jonas und ihr Mann Nick Jonas die Nominierungen bekannt geben. Wir dürfen gespannt sein, ob auch die Top 5 unserer Oscar Favoriten dabei sein werden.
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