Wenn Interpol eine rote Ausschreibung (engl. „Red Notice“) zur Jagd auf die meistgesuchten Verbrecher der Welt herausgibt, ist der Top-Profiler des FBI – John Hartley (Dwayne Johnson) – zur Stelle. Seine Jagd rund um den Globus verwickelt ihn in einen gewagten Coup, bei dem er notgedrungen mit dem weltweit besten Kunstdieb (Ryan Reynolds) kollaborieren muss, um die meistgesuchte Kunstdiebin der Welt (Gal Gadot) zu fassen. Was folgt, ist eine abenteuerliche Odyssee um die Welt, die das Trio unter anderem auf die Tanzfläche, hinter die Mauern eines abgeschotteten Gefängnisses und sogar in die Tiefen des Dschungels führt. Zu allem Überfluss müssen sie dabei vor allem einander ertragen.
Review
Branchenprimus Netflix hat im Vorfeld der Veröffentlichung für die super-duper Action-Komödie Red Notice für seine Abonnenten kräftig die Werbetrommel gerührt – und mit einem bombastischen Budget von angeblichen 200 Millionen US-Dollar ordentlich auf den Putz gekloppt. Die bis dato teuerste Produktion des Streaming-Giganten aus dem kalifornischen Los Gatos.
Leider funktioniert das Trio, bestehend aus Dwayne Johnson, Ryan Reynolds und Gal Gadot, leider überhaupt nicht. Teilzeit-Amazone Gadot wirkt zwischen den beiden männlichen Protagonisten und deren nervendes Battle aus lahmen Sprüchen und Gags komplett verloren, vielleicht sogar etwas unterfordert?! Sie ist leider völlig fehl am Platz.
Mein Opa sagte früher immer, dass der Schuster bei seinen Leisten bleiben sollte. Dies trifft bei Red Notice sprichwörtlich die Nadel auf den Kopf. Johnson und Reynolds haben in der Vergangenheit bewiesen, dass sie durchaus in der Lage sind, komödiantische Rollen gekonnt auf die Leinwand zu bringen. Hier ist es aber zu gewollt und noch einiges mehr „to much“. Beide spulen ihre Rollen zudem dermaßen nach Schema F und vollkommen uninspiriert ab, dass man fast in gähnende Langeweile verfällt.
Noch viel schlimmer ist die Tatsache, dass der Film ein Budget von 200 Million US-Dollar verschlungen haben soll. (20 Millionen gingen alleine an Ex-Wrestler und Tequila-Dealer Johnson.) Wofür wurde aber der Rest ausgegeben? Sicherlich nicht für das unterirdische CGI, dass man fast vom Glauben abfällt, der zum Teil billig wirkenden Kulissen, oder den schlechten Gags.
Positiv hervorzuheben ist die Kameraarbeit. Da haben sich die Macher nicht lumpen lassen. Ein paar schöne Shots sind dabei. Aber der Look ist grauenvoll. Da mit digitalen Kameras gedreht wurde, wirkt der gesamte Film zum Teil wie eine aufgeblasene Daily Soap und steril wie ein OP-Saal.
Der teuerste Flop der Streaming-Geschichte, oder vielleicht doch ein Mega-Coup für Netflix? Für mich ist Red Notice leider die reinste Geldverschwendung. Es war zu befürchten.
Hartgesottene Fans der drei Mega-Stars kommen aber definitiv auf ihre Kosten.